Newsletter: Please enter your Email
 

Impressum

Kontakt:

AUDIUM /  Visonik
CEO Frank Urban
Catostr. 7b
12109 Berlin
GERMANY

Tel.: +49 (030) 613 47 40
Fax: +49 (030) 703 79 39
(daily from 10am)

E-Mail:  kontakt-at-audium-dot-com
USt-ID: DE 136 233 985


Website:
Klaus Siegesleitner
E-Mail: webmaster-at-audium-dot-com

Werbung für Online Casinos und Corona: Spielsucht in der Schweiz auf dem Vormarsch?

Seit über einem Jahr sind Online Casinos in der Schweiz offiziell erlaubt. Knapp zwei Drittel der Schweizer stimmten demnach einem entsprechenden Vorschlag in einer Abstimmung zu. Mit der offiziellen Erlaubnis des Online Glücksspiels ist es den virtuellen Casinos natürlich auch gestattet, Werbung für ihre Angebote zu schalten. Genau hier sehen Spielsuchtexperten, vor allem in Zeiten von Corona, inzwischen jedoch ein Problem. So verzeichnen Beratungsstellen für Spielsucht laut verschiedenen Medienberichten einen deutlichen Zuwachs an Anfragen. Eine davon ist das Zentrum für Spielsucht Radix in Zürich. Dessen Behandlungsleiter Franz Eidenbenz gab schon in einem länger zurückliegenden Interview mit dem SRF an, dass seine Beratungsstelle ausgelastet sei und man lange Wartelisten habe. Gründe für den enormen Zuwachs sehe er einerseits in der vermehrten Werbung für Online Casinos und andererseits auch in der Corona-Pandemie. Hier kommen also offenbar gleich zwei Faktoren ins Spiel, die sich mehr oder weniger gegenseitig verstärken. Doch wie groß ist das Problem tatsächlich und wie gehen andere Länder wie Deutschland mit dem Problem um?

Deutlich mehr Werbung für Glücksspiele im Internet

Generell lässt sich nicht leugnen, dass die Werbung für Glücksspiel und Wettportale wie GGbet und ähnliche Angebote in der Schweiz deutlich zugenommen hat. So verzeichnete etwa das Marktforschungsunternehmen Mediafocus allein im April 2020 eine Zunahme von über 50 Prozent gegenüber dem Dezember 2019. Dabei war der Dezember bereits der Monat mit der meisten Werbung im Jahr 2019. Knapp 60 Prozent der geschalteten Werbeanzeigen entfiel dabei für Werbung für Online Casinos. Alles in allem haben die Anbieter hier ordentlich investiert. Demnach haben die Online Casinos allein in TV-Werbung im Jahr 2020 fast 18 Millionen Franken investiert. Im Jahr zuvor waren es noch 6,2 Millionen. Deutlich größer dürften sowohl der Werbeetat als auch der Zuwachs natürlich noch für Internetwerbung ausfallen.

Völlig Narrenfreiheit haben die Anbieter hier aber freilich nicht. So schreibt das sogenannte Geldspielgesetz von 2019 vor, dass diese weder aufdringlich noch irreführend gestaltet sein darf. Dies gilt sowohl für Werbung im Internet als auch für Werbespots im Fernsehen. "Aufdringlichkeit" und "Irreführung" sind aber natürlich zwei relativ großzügig auslegbare Begriffe, die viel Spielraum für werbliche Kreativität bieten. Dies sieht laut dem SRF auch der Verhaltenssuchtexperte Renato Poespodihardjo von den psychiatrischen Universitätskliniken Basel so. Demnach sei das Gesetz für Werbung zu schwammig und die Werbung für Online Casinos würde relativ genau auf Spielsuchtgefährdete abzielen. Dies, so Poespodihardjo, sei hochproblematisch.

Pandemie sorgt nochmals für deutlichere Zunahme

Weitere Zahlen von Marktforschungsinstituten zeigen außerdem einen nochmals deutlichen Anstieg der Werbepräsenz Schweizer Online Casinos seit Beginn der Corona-Pandemie. Dem Bericht des SRF zufolge habe sich die monatliche Werbepräsenz 2020 im Vergleich zum Vorjahr umsatzmäßig mehr als verdoppelt. Von 0,9 Millionen Franken monatlich im Jahr 2019 auf knapp 2,1 Millionen monatlich im Jahr 2020. Dabei seien Rabatte noch gar nicht berücksichtigt, die bei steigendem Volumen durchaus üblich seien. Poespodihardjo sieht hier ein wesentliches Problem. So müsse die Werbung für Online Casinos, ganz abgesehen von der Pandemie, genau wie auch für Alkohol und Tabak eigentlich deutlich strenger reguliert sein. Dies gelte sowohl für den Inhalt der Werbebotschaften als auch bei der Menge und der zeitlichen Platzierung.

Dass hier durchaus Handlungsbedarf bestehen dürfte, zeigt auch die letzte Gesundheitsbefragung des Bundes 2017. Bereits damals zeigten die Zahlen, dass knapp drei Prozent der Schweizer Bevölkerung, also immerhin knapp 200.000 Menschen, ein risikoreiches oder gar krankhaftes Glücksspielverhalten zeigten. Beim Spielen in Online Casinos ist das Suchtrisiko hier sogar nochmals deutlich größer als beim Spiel in realen Spielbanken. Gründe hierfür sind:

  • Anonymität: Generell bietet das Internet natürlich eine hohe Anonymität, die auch beim Spielen in Online Casinos zum Tragen kommt. Menschen fühlen sich hier weniger beobachtet und verlieren so schneller die Kontrolle über ihr Spielverhalten.
  • Permanent verfügbar: Online Casinos kennen keine Öffnungszeiten. Darüber hinaus funktionieren praktisch alle Plattformen auch problemlos auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Im Ergebnis stehen die Angebote ihren Nutzern also permanent zur Verfügung.
  • Gleichzeitiges Spielen bei mehreren Anbietern: Viele Spieler mit krankhaftem Spielverhalten nutzen darüber hinaus auch die Möglichkeit, bei mehreren Online Casinos gleichzeitig zu spielen.

In der Summe sehen Suchtexperten wie Franz Eidenbenz daher auch die Regulierungen und der damit verbundene Spielerschutz der Online Casinos als unzureichend an. Zwar würden Casinos beispielsweise Selbstsperren anbieten. Diese brächten jedoch wenig, so Eidenbenz. Immerhin könnten sich die Betroffenen schnell einen Account bei einem anderen Anbieter einrichten.

Deutschlands neuer Glücksspielstaatsvertrag mit strengeren Regeln

Deutschland hat indes mit dem neu aufgelegten Glücksspielstaatsvertrag viele genannte Probleme bereits im Vorfeld angepackt. So müssen Online Casinos, die ab Sommer 2021 eine deutsche Lizenz erhalten und somit ihre Dienste offiziell anbieten möchten, bereits jetzt während einer Übergangszeit diverse Regeln erfüllen. Demnach müssen Casinos "Panikbuttons" anbieten, mittels denen sich die Kunden selbst für 24 Stunden sperren können. Des Weiteren sind die Online Spielhallen selbst verpflichtet, das Spielverhalten ihrer Kunden zu überwachen. Bei Verdacht auf eine Spielsucht müssen die Casinos entsprechend eingreifen.

Natürlich können sich auch die Betroffenen selbst dauerhaft sperren lassen. Diese Sperre greift dann auch, anders als in der Schweiz, anbieterübergreifend. Grund hierfür ist eine zentrale Spielerdatei. Ein Sperreintrag in dieser Datei soll für eine gleichzeitige Sperre bei allen Casinos mit deutscher Glücksspiellizenz sorgen. Auch in puncto Werbung sieht der neue Glücksspielstaatsvertrag strenge inhaltliche und zeitgesteuerte Regeln vor. Weitere Regeln betreffen das monatliche Spielbudget der Spieler, die Höhe von Spieleinsätzen und sogar das Angebot an Spielen selbst.




My AUDIUM
Login
Create Account
SERVICE & SUPPORT
Downloads
Register Device
ABOUT US
Team
Disclaimer
INTERNATIONAL
Deutsch
Englisch
Polnisch
Französisch
Current: en
    CONTACT
Contact Form

Newsletter: Please enter your Email





9e160f7450fc72edacca710db9b3570c